CaliGypsy Geschrieben 25. Juli 2011 Teilen Geschrieben 25. Juli 2011 Hallo, wenn man schon in Dresden ist, dann ist klar ... für einen Bullimie Geschädigten ist die Gläserne Manufaktur in Dresden natürlich ein Mussprogrammpunkt neben Frauenkirche, Semperoper, Zwinger und was der Tourist sonst noch in Dresden auf seine Agenda schrei- ben möge. Rauf auf den Besucherparkplatz und schon nimmt einen die Architekur des Gebäudes gefangen, von fischbesetzten Teichen umrandet, mit- ten in einer Parkanlage gelegen, glaubt man vor einem (ultra)modernen Bürogebäude eines US Amerikanischen HighTech Unternehmens mit Wachstumsphantasien zu stehen. Dass es sich aber um eine Automobil Fabrik handeln soll, dass käme einem - nicht vorab informierten - Besucher bei Gott nicht in den Sinn ... alles ist und wirkt entspannend, ruhig ... Trotz der zuweilen auch zwanghaft, gewollt dargestellten Moderne, z.B. dem Smart-Glasturm ist das Gebäude faszinierend, faszinierend auch auf Grund der zur Abholung bereitstehenden Phaetons, Tuaregs und den Passat CC Modellen, wobei letztere (Tuareg und Passat CC) zwar nicht hier produziert, aber auch hier abgeholt werden können. Die Ruhe kommt nicht von ungefähr, denn es wird in den Werksferien bzw. Sonntags nicht produziert, Führungen gibts trotzdem täglich also auch wenn die - nicht vorhandenen - Bänder stehen - so wie bei un- serem Besuch. Trotzdem scheint die Ruhe auch während der laufenden Produktion in Teilbereichen schier abgrundtief endlos zu sein, denn die nahezu lautlos dahingleitenden, robotergesteuerten Transportmodule (FTS) und die am Band malochenden ... sorry ... handarbeitenden Manu- fakteure sind weder optisch noch akustisch von den auf Zwischenebenen dirigierenden White Collars getrennt. Transparenz ist die Botschaft ... Nasebohren am Schreibtisch, ein derber Witz bei der Türmontage ? Fehlanzeige, zumal der Manufakteur immer damit rechnen muß, daß eine Gruppe - mit max. 15 gaffenden Neugierigen besetzt - auf jede Handbewegung ... sorry ... jeden Pfurz achtet ... denn immerhin kommen jedes Jahr so 100.000 um sich das Treiben anzuschau- en ... Hier ist er definitiv fehl am Platz ... der Mechaniker, der den gestren- gen Kundenblick nicht aushalten will, nicht aushalten kann ... Qualität ist die Botschaft ... auf interaktiven TFT Displays kann man sich vorab informieren - auch Stundenlang - über die Lack-, Sitz-, Leder-, Holz- verarbeitung für den Phaeton und natürlich auch über Karrosserie, Motor- und Getriebebau und, und, und ... und weinen könnt man auch ... dass allzu Vieles von alledem für den Bulli weit ab in der Ferne liegt ... aber was solls ... hier beweist Volkswagen seine Oberklasse - und nicht die Nutz- fahrzeug Kompetenz. Kompetenz ist die Botschaft ... ob's nun der Bau eines mit 9 Motoren und 18 Wegen einzustellender, perfekt verarbeiteter Ledersitz ist, den man sich - vielleicht nur mit 4-5 Motörchen auch im Bulli erträumen würde oder der Glanz des Lacks, der - vermeintlich - auf dem Niveau des Lack- auftrags bei Konzertflügeln sein soll ... von Tränen mithin keine Spur, außer im zunehmend frustrierten Auge des Bulli verliebten Betrachters. Tränen zwingen sich auch auf, wenn man sich im Austellungspavillon die Funktionen eines RNS850 (mit DAB/DAB+ und AreaView) im Tuareg anschaut .. Tränen der Trauer, aber auch Tränen der Freude, wenn man in interaktiven Filmen weltweite Käfer Werbespots anschaut ... oder den Golf I neu erlebt ... Schön wars ... und doch geht man angesichts des Bullis leicht melancho- lisch zurück zum Auto ... traurig, vielleicht sogar etwas frustriert ... aber wer will schon in einem Tuareg, oder Phaeton schlafen ... wer will schon belüftete Ledersitze in Pfeiffenoptik - Chromleisten die den Namen ver- dienen - schwarzen Pianolack statt Alu-Brushed - Campanella-Weiß statt Lutsch-Bonbon-Weiß ... Kein (vernünftiger) Mensch. Gypsy Cali4Ever Zitieren Link zu diesem Kommentar
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