Zulässigkeit von CEE Kupplungen mit rückseitiger SCHUKO Steckdose

[chr-jakob]

Hallo zusammen,

 

ich habe heute von einem Verbot von CEE Kupplungen mit rückseitiger SCHUKO Steckdose, wie diese hier, die ich selbst nutze, erfahren.

 

Gerade bei Strom bin ich äußerst gewissenhaft und war/bin tatsächlich verwundert. Ich betreibe an der Dose (im Vorzelt) einen sogenannten Powerblock mit eigenem FI, an den ich unterschiedliche Geräte anschließe.

Leider kann oder möchte mir niemand die Passage zeigen, die den Betrieb dieser Kupplungs-/Steckerkombination untersagt. Man verweist mich immer nur an die DIN VDE 0100-721.

 

Dort sind unendlich viele Dinge geregelt, nach meinem Verständnis aber nicht explizit dieses Verbot. Ist euch da etwas bekannt?

 

Mir ist klar, dass diese SCHUKO Dose nicht geschützt, wenn der Verteiler auf dem Campingplatz keinen oder einen defekten FI hat.

Aber: Ist es wirklich ein Verbot solch ein Kabel mit der CEE auf CEE/SCHUKO-Kombination zu nutzen oder ist es eher eine dringende Empfehlung, die aufgrund der ungeschützten SCHUKO Dose davon abrät? Um den letzteren Fall habe ich mir ja durch den Kauf des Powerblocks bewusst Gedanken gemacht und den Schutz "wieder hergestellt".

 

Ich bin auf eure Rückmeldungen gespannt!

 

Danke & viele Grüße

Christian

[Flo83]

Sollte man nicht lieber den fehlenden oder defekten FI verbieten! 

Dann dürfte man ja gar kein Schutzklasse 1 Gerät an einer Campingplatz-Steckdose betreiben ohne Camper mit FI dazwischen. 

Was machen das die Camper mit Zelt z.B. ?

Ich verstehe den Gedanken, aber der löst das Problem nicht.

 

VG 

[snipy]

Nach der IEC 60309 Norm sind solche Adapter tatsächlich unzulässig, werden aber gerne verwendet. Ich hatte dazu auch schon in anderen Threads hier Anmerkungen geschrieben.

 

CEE Stecker sind verpolsicher und die Position der einzelnen Pole ist genormt. Außerdem sind die blauen CEE Steckverbinder für Dauerströme von 16A ausgelegt.

 

Durch zu lange Leitungen mit zu kleinem Querschnitt kann es bei einigen Adaptern bei hohen Strömen zu Problemen kommen.

 

Das größte Risiko besteht wohl darin, dass durch solche Adapter bestimmte Schutzmaßnahmen nicht mehr wirksam seien können. Bei der Einspeisung aus einem IT- Netz -  wie es ja alle Powerstations bereitstellen - ist der Fehlerstrom Schutzschalter im Fahrzeug unwirksam. Bei Defekten kann unter bestimmten Umständen die Gefahr eines tödlichen Stromschlags gegeben sein.

 

Meine Maßnahmen:

 

Bei der Landstrom- Einspeisung in meinem Cali habe ich deshalb einen zweipoligen FI verbaut. Dadurch ist es egal, wie herum der Schukostecker in der Steckdose eines normalen Stromnetzes steckt. Der Schutzleiter ist mit 6mm² mit einem Massepunkt vom Fahrzeug verbunden.

 

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Für die Einspeisung aus einem IT-Netz verwende ich ein spezielles Kabel, bei dem im CEE-Stecker eine Brücke zwischen N und PE geschaltet ist. Damit wird ein Null- Leiter definiert und der FI kann im Fehlerfall auch abschalten.

 

[chr-jakob]

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Vielleicht verstehe ich dich falsch oder du hast mein Kabel "missverstanden". 🤔

 

Ich habe ein Kabel mit beidseitig CEE Stecker bzw. Kupplung. Damit verbinde ich den Cali oder auch den Wohnwagen mit dem Landstrom.

Die Kupplung, die in das Fahrzeug geht, hat auf der Rückseite noch eine SCHUKO Dose (siehe meinen Link "diese hier"). Und diese SCHUKO Dose soll wohl das Problem sein.

 

VG Christian

[snipy]

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Ja das habe ich mißverstanden.

 

Das ist ja dann auch ein Adapter zwischen CEE und Schuko, der nach IEC 60309 unzulässig ist, weil der Schukostecker nicht verpolsicher ist.

 

Diesen Anwendungsfall schätze ich allerdings nicht so kritisch ein.

[chr-jakob]

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Ok, wenn man die SCHUKO Dose als Adapter wertet, leuchtet das ein. Danke!

[hans_771]

Gott sei Dank ist Holzkohle grillen inzwischen auch fast überall verboten…

Was es nicht alles gibt!

[chr-jakob]

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Ich weiß nicht wie ernst du das meinst, aber diese CEE Kabel mit zusätzlicher SCHUKO Steckdose sieht man sehr oft.

Sehr wahrscheinlich gehen sehr viele davon aus - mich bis heute eingeschlossen - dass diese Kabel zulässig sind. Ist dem nicht so, finde ich eine Aufklärung gut und wichtig.

Ich hätte es dann nicht gekauft und werde es, sollte sich das Verbot festigen, auch nicht mehr nutzen.

[snipy]

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Ich kann in dieser Aussage absolut keinen Zusammenhang zum Thema erkennen. Liegt es vielleicht daran, dass Du als Kaufman eine andere Perspektive zur Technik hast und der Unterhaltung von Ingenieuren nicht uneingeschränkt folgen kannst?

Ich wäre nicht so vermessen, als Laie den Inhalt von Normen pauschal in Frage zu stellen!

[hans_771]

Um Himmels Willen, nein, ich als studierter Kaufmann bin nur immer wieder verwundert, wie kompliziert doch vieles ist bei uns. Ich habe mir vor knapp zehn Jahren einfach einen Schuko(!) auf CEE Adapter im Campingshop auf einem CP mit zusätzlich Schuko Dose im CEE Stecker gekauft und war mir nicht im Klaren, wie gefährlich dieser ist! Zumal der keinerlei Gefahrenhinweis hatte für Leute, die leider kein Ingenieur Studium haben, wie ich! Ich werde den dann wohl mal wieder abstoßen nach all der Zeit.

Daher folge ich gern hier begeistert weiter. Man lernt nie aus.

Bearbeitet 10. Januar 2023 von hans_771

[snipy]

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Wenn man ein Gerät mit einem Schulostecker ansteckt weiß man normalerweise sowieso nicht, auf welchen Kontakt die Phase liegt.

 

Bei dem von Dir erwähnten Kabel mußt Du Dich halt auf die Schutzmaßnahmen in der Elektroinstallation des Campingplatzes verlassen.

Würdest Du den Landstrom über CEE in Deinen Cali einspeisen und eine Steckdose im Fahrzeug benutzen, kannst Du zumindest auf den FI in Deinem Fahrzeug vertrauen.

 

Auch wenn eine bestimmte Konfiguration nach einer Norm unzulässig ist, so ist es kein Verbot das Du befolgen mußt. Wenn allerdings jemand durch einen Stromschlag zu Schaden kommt, wird sich der Staatanwalt Dir gegenüber sehr unangenehm verhalten, wenn Du eine gefährliche Installation betrieben hast.

 

Aber in dem aktuell diskutierten Anwendungsfall sehe ich das sehr unkritisch. Ich betreibe übrigens das gleiche Kabel.

[hans_771]

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D.h. wenn ich einen solchen Schuko auf CEE Adapter normal kaufe und verwende, für den Strom als Dienstleistung auf dem CP bezahle und dann was passiert, habe ich eine gefährlich Installation betrieben und muss mich dafür verantworten? 🤔

[snipy]

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Wobei es nicht de facto gefährlich ist, sondern unter bestimmten Umständen gefährlich werden kann.

Ich finde es gut, wenn man sich über dieses Thema Gedanken macht um zu mehr Klarheit zu gelangen und das Bewußtsein für die Dinge zu schärfen.

 

Gerade bei Camping- Ausbauten findet man z.T. sehr haarsträubende Installationen.

Wenn man sich an die gängigen Normen hält, kann man die meisten systematischen Risiken weitestgehend ausschließen. Außerdem ist es immer gut, zu wissen was man tut. Das ist leider viel zu oft nicht der Fall. Deshalb sollte man Fragen dieser Art mit dem nötigen Ernst und Respekt begegnen.

Man wird immer einen Schuldigen suchen und meistens auch finden.

Aber solange nichts passiert, passiert nichts.

Bearbeitet 10. Januar 2023 von snipy

[hans_771]

Da bin ich dem Fall aber überzeugt, dass dieser in dem Fall nicht ich wäre. Verschulden hat im Strafrecht was Wissen und Wollen zu tun. Mit Sicherheit wäre der CP Betreiber, der den Adapter verkauft und auch den Strom wohl eher der Schuldige, wenn er sich nicht an Normen hält.

Man muss schließlich immer von so dummen Verbrauchern wie mir ausgehen, die vor sich selber geschützt werden müssen! Ich kann ja nicht auf jeden Campingplatz erst mal noch einen externen Elektriker holen, der mir die elektrische Anlage auf dem Platz prüft, damit mich der Staatsanwalt nicht belangt, weil ich die im Verkehr erforderliche Sorgfaltspflicht außer Acht gelassen habe. Viel mehr muss ich davon ausgehen, dass die entgeltlich zur Verfügung gestellte Stromsäule den gängigen Anforderungen entspricht.

 

 

So sehe ich das zumindest.

 

 

Bearbeitet 10. Januar 2023 von hans_771

[snipy]

Du kannst natürlich auf die marode Elektroinstallation des Campingplatzes vertrauen. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird man den Betreiber des Platzes verurteilen wenn jemand zu Schaden kommt.

 

Ich ziehe es allerdings vor, mich selbst durch geeignete Maßnahmen zusätzlich und vor allem systematisch abzusichern.

 

Es nutzt Dir nicht viel, wenn der Campingplatzbetreiber eine kurze Haftstrafe antritt, während der Pfarrer an Deinem Grab eine schöne Rede hält.

Bearbeitet 10. Januar 2023 von snipy