Erfahrungsberichte Werksabholung California T6.1

[DenMen]

Hallo liebe Cali Freunde und Busfahrer des guten Geschmacks,

 

ich möchte hier gerne einmal meine Erfahrungen zur Werksabholung unseres T6.1 Ocean in Hannover in der letzten Oktoberwoche 2020 mit euch teilen.

Anbei kurz der Werdegang von der Zeugung beim freundlichen deutschen Cali Händler bis zur Niederkunft:

Bestellt im Juli KW 30/2020 mit unverbindlichem Lieferdatum November 2020.

Auftragsbestätigung KW 31 vom freundlichen Cali Händler mit unverbindlichem Liefertermin Oktober 2020.

Anruf des freundlichen in KW 40 und Vereinbarung eines festen Abholtermins in Hannover für KW 44.

Brief und Abholschein in KW 44 nebst Rechnung erhalten. Anmeldung alles ohne Probleme, trotz Corona.

Unser Cali wurde wie folgt bestellt:

Cali Ocean in Deep Black mit 146 kW und 4-Motion. Nahezu Vollausstattung und fast alles drin, was vom Werk her möglich war. Nicht mit drin sind: VW Media Control, elektrische Schiebetür, Frontscheibenheizung, Schiebefenster rechts, elektrische Sitze, Dynamikfahrwerk, DDC, Unterfahrschutz, Differenzialsperre, Schweller Leisten und Smartphone Comfortschnittstelle… sonst ist alles drin und er trägt natürlich den Namen Bulli mit Plakette.

In der Summe ein, zumindest nach Listenpreis, nahezu 100k€ teures Auto, was man so nicht jeden Tag im Leben bestellt…

Bei dem Abholschein war ein Gutschein dabei, um kostenfrei mit dem Taxi vom Hauptbahnhof Hannover bis zum Werk zu fahren. Sehr bequem und ich kann nur empfehlen, mit dem Zug anzureisen.

Es war strahlend schöner Sonnenschein und das gläserne große Gebäude mit dem ganzen Drumherum sah sehr schick und imposant aus. Als erstes ging es zur Anmeldung, wo man bereits auf mich wartete und ich meine mitgebrachten Kennzeichen und Papiere abgegeben habe.

Im Anschluss erfolgte eine kurze Information, dass es nun circa 1 Stunde und 15 Minuten dauern wird, bis die Kennzeichen an dem Auto angebracht worden sind und alles für die Fahrzeugeinweisung und Übergabe vorbereitet wäre. Dazu wurde Auskunft gegeben, dass die We Connect Funktion bei der Einweisung komplett eingerichtet wird. Damit hatte sich diese Frage auch schon mal erledigt.

Damit man sich die Zeit etwas vertreiben kann, habe ich einen Gutschein zum großen Frühstück in der Bulli Bar und einen 20€ Gutschein zum Ausgeben in dem Shop plus 10%Rabbat bekommen.

Das Frühstück war großartig und in dem Shop findet man vom Schlüsselanhänger über T-Shirts, Bücher bis hin zu Fußmatten oder Fahrradträgern und Skibefestigungen, die man direkt kaufen kann, alles, was das Herz begehrt.

Des Weiteren kann man sich in der Ausstellung unterschiedlich alte Bullis von der ersten Generation über interessante Museumsmodelle bis hin zum ID BUZZ, der dort auch ausgestellt ist, ansehen. In einer Art Museumsrundgang kann man sich dann die Geschichte des Bullis an den Wänden und in einem kleinen Kino anschauen.

Also das allein wäre mal ein Besuch für Groß und Klein wert.

Nach gefühlten Stunden war es dann soweit und ich wurde von einer freundlichen Dame aufgerufen und bekam gesagt, dass es so weit ist.

Nach diesen Worten folgten dann auch Taten. Ich begab mich zu einem großen Tor, das den Wartebereich von der Fahrzeugübergabehalle trennt. Das Tor wurde geöffnet und ich betrat einen großen schönen, hellen Hallenraum mit ca. 10 – 12 Boxen, in denen unterschiedlichste Bullis und Californias hoch poliert auf die neuen Besitzer warteten.

Und dann sah ich schon unseren…. WOW.

Ich muss sagen, ein schöner Moment nach all der Wartezeit den Bulli in echt zu sehen, wie ich ihn mir gewünscht und konfiguriert hatte!

Das Dach war geöffnet und die Schiebetür waren geöffnet und ich näherte mich ganz langsam dem Fahrzeug. Dann wurde ich dazu eingeladen, dass ein Fotograf ein Bild vom glücklichen Fahrer mit dem neuen Bulli anfertigt, das auch innerhalb von 10 Minuten vor Ort entwickelt wurde. Na klar, das Angebot nahm ich gerne an.

Der schöne Moment wurde dann erst mal gedämpft, da ich kurz vor Beginn der Fahrzeugeinweisung darauf hingewiesen wurde, dass aufgrund von Corona nur 30 – 45 Minuten Zeit eingeräumt werden könnten.

Nun ja, als ich mich dann mit ziemlicher Spannung an die offene Schiebtür begab, wurde mir ganz übel.

Auf den ersten Blick konnte ich erkennen, dass die Abdeckung der Schublade von der Sitzbank gebrochen war…. Na toll, dachte ich, geht ja gut los…

Man konnte sich erst gar nicht erklären, wie das passieren konnte, aber ich bestand darauf zu prüfen, dass das sofort behoben wurde. Die Dame marschierte los und kam nach 10-minütiger Klärung der Situation zurück. Es wurde mir mittgeteilt, dass es wohl vor Ort nicht gehe und ich das bei meinem Händler machen müsse. Dazu hat man mir einen Brief für den Händler und eine Mängelanzeige in das Auto gelegt, bestehend aus 2 Zetteln in einem Umschlag. Viel näher wollte man da gar nicht drauf eingehen, es wurde auf die Tempotube gedrückt. Nachdem ich dann aber den Brief mal öffnen wollte, hatte ich den Eindruck, dass man mich so angeguckt, als ob ich denen nicht vertrauen würde…. und siehe da, im Brief hat man sich mit der Mängelanzeige auf einen ganz anderen Kunden bezogen. Also lief man noch mal los und fertigte eine neue Mängelanzeige mit neuem Brief an. Nun ja, die Stimmung war von da an nicht mehr so pralle muss ich sagen.….

Aber wie auch immer. Man begann mit der Einweisung des Fahrzeugs an der Markise und ich muss sagen, ohne jetzt in alle Details zu gehen, weiß fast jedes gut belesene Forumsmitglied hier mehr als die Person, die die Fahrzeugeinweisung bei mir durchführte. Man wollte mir erklären, dass man die Markise aufmachen kann, wenn die Schiebetür und die Beifahrertür offen sind, obwohl es genau anders auf den Bildern beschrieben steht. Auch das wichtige mit der Stützfunktion der Beine wurde falsch erklärt. Man hat mich ganz merkwürdig angeguckt, als ich darauf bestand, die Markise mal mehr auszufahren als die 20 cm… Bei dem eingebauten Wechselrichter wurde gesagt, dass der 300 Watt hat und man darauf achten solle, dass es ja 300 Watt sind und nicht nur 230 Volt… Nun ja, da ich selbst Elektrotechniker und berufsbedingt als Sachverständiger selbst recht pingelig bin, habe ich mir dann bei all diesen Dingen und folgenden Erklärungen nur noch meinen Teil dabei gedacht… Es gab wenige Antworten auf meine Fragen, die mich überzeugt haben. Das hätten so einige Mitglieder hier im Forum um Welten besser gemacht.

Aber was solls, ich überspringe jetzt mal ein wenig… nachdem wir im Cockpit angekommen waren und ich gefragt habe, was denn eigentlich ACC heißt oder bedeutet und sie mir dann gesagt hat, dass sie das gar nicht wüsste, es aber eine Fahrfunktion sei, habe ich es dann gelassen Fragen zu stellen und die Einweisung über mich ergehen lassen…

Als ich dann gesehen habe, dass das S Modul beim Wählhebel der Automatik nicht mehr da ist, musste ich doch noch mal fragen… Als ich dann gefragt habe, warum die S Funktion vom DSG nicht mehr dabei sei, wurde gesagt, naja, man kann ja immerhin noch selbst schalten und da das Thema Spritsparen heute ganz wichtig ist, hat man sich entschlossen die Sportfunktion nicht mehr einzubauen, mit so einem Auto soll man ja auch nicht so rasen.….   

Ich habe mir dann nach der „Einweisung“ in das Fahrzeug das Auto mit einer Taschenlampe noch mal auf eigene Faust ganz genau anschaut: Dinge ausprobiert und geguckt, ob alles erst mal so dabei ist wie bestellt und ob etwas auffällig ist, Stühle raus und rein, Tisch raus und rein, Dach hoch und runter, halt all die Dinge, die man im Kopf schon mehrmals gemacht hat…

So pingelig wie ich bin habe ich dann an der Sitzbank unansehnliche „Rostspuren“ gesehen, die ich reklamiert habe, genauso wie weitere Lackauffälligkeiten.

Dann wurde auch mal ein Vorgesetzter dazu gerufen, der sich das Ganze auch mal angeschaut hat. Die Dame hat tatsächlich versucht, die Stellen wegzuputzen, bis ich ihr erläutert habe, dass man das nicht wegputzen kann.

Bei den „Rostspuren“ wurde dann vom Vorgesetzten gesagt, dass das Silikatausblühungen der Schweißnähte unter dem Lack sein sollen, also kein Rost. Er gab zu: „Nicht schön, ist aber so, macht aber nichts und im normalen Gebrauch sieht man es auch nicht. Nur wenn man die Anhängerkupplung auspackt, dann sieht man es. Beobachten und wenn irgendwas sein sollte, in der Garantiezeit melden.“

Die eine oder andere Lackierstelle konnten vor Ort beigearbeitet werden, hier waren wohl Rückstände für verantwortlich.

Auf der B Säule waren dann aber doch Lackpickel vorhanden, die man nicht beheben kann, ohne die B Säule nachzuarbeiten und einmal komplett neu zu lackieren.

Daher wurde die Mängelanzeige noch mal geändert und ich darf mich bei meinem freundlichen Händler noch mal vorstellen, der das dann alles beheben und ausbaden darf… In einem Nebensatz vom Vorgesetzten mit der gebrochenen Abdeckung der Schublade hörte man nur: „und schon wieder. Das darf doch nicht wahr sein…!“ Und es war wohl gut, dass ich das gesehen habe. Denn hätte ich das erst gesehen, nachdem ich aus der Halle gefahren wäre, wäre es mit der dann herrschenden Beweislastumkehr schwierig, das noch im Nachgang zu meinen „Gunsten“ zu reklamieren.

Naja, ich könnte jetzt immer weiter davon berichten, aber ich belass es dabei, das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern…

In der Summe kann man sagen, dass die Eiweisung aus meiner Sicht nicht von einem Fachmann oder einer besonders geschulten oder erfahrenen Person durchgeführt worden ist, so wie ich es mir erwünscht hatte.

Aber was will man in der Corona Zeit mit Fachkräftemangel erwarten… Ich hatte den Eindruck, dass die Person nur nen Crashkurs bei VW besucht hatte…

Nachdem die Zeit bei meiner weiteren Untersuchung des Fahrzeugs so dahinschwand, hatte ich das Gefühl, dass man erwartete, dass ich einsteigen und losfahren würde. Die 45 Minuten vergingen mehr als im Flug.

Als ich dann mal in den Motorraum reingucken wollte, habe ich an den Augen erkannt, dass das jetzt doch wohl nicht mein Ernst sein kann, aber ich habe mir hier auch mal alles angeguckt. Man hat dann doch weiter freundlich auf mich gewartet…

Nun ja, als es dann soweit war und ich mehr oder weniger fertig mit der Fahrzeugprüfung war und nichts mehr zu „meckern“ hatte, erklärte man mir, wie ich aus der Halle durch das Tor zur Autobahn komme und zeigte mir auch, wie ich meine Heimatadresse ins Navi direkt einspeichern kann.

Dann ging es los. Motor an, Zieleingabe „zu Hause“ und ganz langsam raus aus der Halle…. und ich muss sagen, ein großartiges Auto! Jede Minute des Wartens hat sich gelohnt! Genauso, wie ich es mir vorgestellt habe…

Von daher bin ich nun sehr glücklich, den Bulli nun zu Hause zu haben und diesen für die kommenden Einsätze fertig zu machen.

Zusammengefasst:

Auto top. Das mit der gebrochenen Abdeckung kann ja passieren, aber dass denen das nicht aufgefallen ist… peinlich, peinlich VW. Aber alles andere sonst funktioniert zum Glück in Anbetracht der ganzen anderen Sachen und Probleme, die man hier im Forum so lesen kann…

Lackfehler, na ja… sind halt Lackfehler, kann man mit leben, aber ärgerlich, wenn man es einmal gesehen hat und dann weiß, wo es ist und immer wieder hinguckt. Wenn da noch mal drüber geschliffen und lackiert wird… ich glaube, ich belasse es dabei lieber, wer weiß wie es danach aussieht.

Die Sache mit den „Roststellen“ an der Sitzbank beobachte ich mal, aber nach intensiver Überlegung und Recherche wird das nicht allzu schlimm sein, wenn man nicht immer mit dem Bulli und offenen Türen direkt an der salzhaltigen Meerluft steht… Ich suche eine andere Lösung mit dem Händler… wen es interessiert, hier gibt es mehr zu dem Thema:

https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/newsroom/highlights/mag-schweissen.html

Das Ambiente vor Ort und alles drum herum über die Abholung ist echt großartig.

Die Einweisung in das Fahrzeug war bei mir jedoch mangelhaft bis ungenügend, unprofessionell und nicht ausführlich genug!

 

ABER: Das Warten lohnt sich auf auf jeden Fall. Es ist und bleibt einfach ein großartiges Auto, vom ersten Moment der ersten Fahrt an. Ich kann allen nur raten, nehmt euch ausreichend Zeit und eine gute Lampe mit und prüft ganz genau ganz nach dem Motto, drum prüfe wer sich ewig bindet. Und freut euch auf das Auto, ihr werdet es lieben, wie es ist.

Ich habe mal eine kleine Fotostrecke angefügt, für alle, die es kaum erwarten können, selber den Bulli abzuholen oder geliefert zu bekommen oder einfach nur, um die Wartezeit ein wenig spannender zu machen…

Wenn ihr Fragen zu weiteren Details zur Werksabholung, dem Auto und den Ausstattungen habt, freu ich mich auf Nachrichten von euch. Ansonsten lesen wir und schreiben uns bestimmt in den Threads hier im Forum.

Dazu würde es mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungsberichte hier zum Thema Werksabholung in Hannover ebenfalls berichten könntet.

Gruß

DenMen

[Griffon13]

Prima Bericht.
 

Deine Kennzeichen sind auch fehlerhaft: Kann man nicht lesen! 😜

[Heinzi20]

Das tut mir leid dass du keine gute Einweisung hattest. Ich hatte damals eine sehr gute Einweisung von einem sehr freundlichen und kompetenten Herrn.

ich denke es wie überall im Leben. Es gibt immer welche die ihren Job gerne machen und sich fortbilden und dann die zweite Sorte die den Job machen weil sie es 

müssen.

Viel Spaß mit deinem neuen Fahrzeug. Schaut echt klasse aus!

[ipmuc]

Wie ist das denn, wenn man nicht die von VW genutzten Kennzeichenhalter, d.h. z.B. hinten einen anderen und vorne keinen aus Plastik sondern eher einen Kletthalter nutzen will?

Kann man dann die Klettbänder und den individuellen Haltershmen mit den Kennzeichen abgeben oder muss man alles bei sich behalten und herumschleppen, um es dann selbst zu montieren?

[Heinzi20]

Normal muss man das selber machen. Einfach vorher mal fragen. Es gab mal ne Zeit da wurde es gemacht. Denke das wird auch wieder personalabhängig sein.

[DenMen]

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Nun ja, bei mir war es so, das ich extra kurze Kennzeichen hatte. Vor Ort sagte man mir, das man für solch kurze Kennzeichen keine passende Halter habe und ob ich eigene Halter mitgebracht habe, die die dann daran bauen würden... Hatte ich nicht, daher haben die die Kennzeichen mit Abstandshaltern direkt dran gebaut... meines Erachtens nach vollkommen ok...

 

Gruß 

DenMen