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California vs. Grand California, Kaufberatung benötigt


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Hallo stonie,
möglicherweise ist ja schon alles zu dem Thema ausgeführt, aber noch nicht von mir, so dass ich meine Erfahrungen auch einbringen möchte.

 

Wir, 70 und 72 Jahre jung, meine Original-Höhe 1,88 m, haben unseren Cali jetzt seit Februar 2017 und darin nunmehr in Summe ungefähr 5 Monate verbracht. Unsere Camping-Erfahrung währt jetzt inswgesamt ca. 30 Jahre mit Wohnwagen (meist Eriba Touring), Pössl Kastenwagen und jetzt eben California Ocean.
Der Cali drängte sich uns auf, weil wir vom Eigenheim mit eigenem Abstellplatz in eine modernen Wohnung mit Tiefgaragensterllplatz umgezogen sind, wo der Cali jetzt gut, wenn nicht benutzt, untergebracht ist und man trockenen Fußes bequem mit Fahrstuhlnutzung laden und entladen kann.

 

Als besonders positiv und angenehm empfinden finde ich das Fahren mit dem Auto und Schlafen im Cali ist für meine Frau und ich meistens sehr erholsam und wegen der Schlafmöglichkeit oben und unten stören wir uns nächtens kaum. "Meistens" bezieht sich auf zwei Eigenschaften: im Oberstübchen dringen Umweltgeräusche (nächtliche Unterhaltung der lieben Nachbarn, Verkehrslärm etc.) gnadenlos durch die Plane und die Matratzen sind trotz bester Nachrüstqualität durchaus noch sehr hart. Den Lärm unterdrücke ich inzwischen mit einem Kopfhörer, der Umgebungsbgeräusche aktiv unterdrückt. Die harten Matratzen sind für uns kein Problem, da wir beide unter Rückenproblemen leiden und harte Betten daher besser für uns sind.

 

Der Aufstieg ins Oberstübchen ist trotz der Rückenprobleme für mich überhaupt kein Problem, da man sich sehr gut über den nicht gedrehten Fahrersitz und die Armlehnenbefestigung Rücklings nach oben drücken kann. Ein Test z.B. beim VWN-Händler kann helfen diese Sorge zu nehmen (so bei uns geschehen).

 

Ohne Toilette geht bei uns garnichts. Wir nutzen die kleine PortaPotty Qube 335. Um mir die Nutzung  zu erleichtern dient ein Alu-Koffer als Sockel (mit den Thetford-Standard Befestigungsteilen). Eigentlich kann die Qube 335 auch im rechten Schrankteil untergebracht werden, aber den Platz benötigen wir auf dringend für Geschirr.

Unser größtes Problem im Cali ist das Unterbringen all des Krams den man so braucht. Und nach dem erfolgreichen Unterbringen ist das Wiederfinden und Ordnung halten schon manchmal eine Herausforderung, inbesondere weil wir beide ziemliche Ordnungsschlampen sind.
Als sehr schlechte Lösung im Cali empfinde ich die Diesel-Heizung. Sie stinkt und verteilt die Wärme schlecht. Es geht einfach nichts über eine ordentliche Heizung mit Warmluft-Verteilung z.B. von Truma. Der einzige Vorteil bei der Dieselheizung ist, dass man sich im Ausland keine Sorgen um die Gasversorgung machen muss. Ein kleiner Elektro-Heizlüfter (das Modell wird hier im Forum zu Recht gelobt) ist auch bei uns die Lösung der Wahl.


Insgesamt empfinde ich den California als eine für uns brauchbare, gute Lösung. Ob man den Faktor VW-Bulli Mythos noch ins Spiel bringt mag für viele Leute wichtig sein, für mich ich das kein Argument.

 

Nun zu den Alternativen:
der VWN Grand California käme bei mir  keinesfalls in Frage. Er ist ein reines „me too“ Produkt mit schlechter Raumaufteilung und vor allem nicht akzeptablen Querbetten. Da gibt es eine große Anzahl alternativer Angebote mit guten Lösungen im Markt. Aber die Unterbringung ist das Problem. In Köln würde ich den nicht am Straßenrand überwintern wollen.
Leider träume ich immer noch von unserem letzten Wohnwagen: Hymer Eriba Touring Troll, natürlich mit Längsbetten.
Bezüglich Platz, Raumaufteilung und allgemeiner Wohn-Bequemlichkeit ist der Unterschied zwischen dem 6,40 m Kastenwagen, den wir vor dem California noch hatten und dem Touring Troll recht klein. Vorteil des Wohnwagens ist halt allgemein, dass man bei längeren Aufenthalten das Zugfahrzeug frei hat und nicht erst mal alles zusammenfalten und einpacken muß. Mir scheint auch der Gesichtspunkt nicht ganz unwichtig, dass das Zugfahrzeug 100% sein kann.
Es könnte sogar sein, dass wir uns demnächst zum Cali noch eben einen kleinen Wohnwagen zulegen werden, um dessen Vorteile zu nutzen.

 

Wirklich bequeme Wohnmobile oder Wohnwagen fangen allerdings wohl erst ab 8m Aufbaulänge, 2,40m Aufbaubreite und 3m Aufbauhöhe an.

Alles darunter erfordert viele Kompromisse und die sind leider sehr individuell, können aber auch spaß machen.


Herzliche Grüße
Christian

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Ich lese auch in Foren mit, in denen es um größere Wohnmobile geht und meine subjektive überspitzte Erfahrung zeigt:

  • Menschen, die sich in VW Bullis entgegenkommen oder überholen: winken einander voller gemeinsamer Lebensfreude
  • Menschen, die sich in Kastenwägen entgegenkommen oder überholen: lächeln sich verkrampft an, um Spaß zu simulieren
  • Menschen, die sich in weißen Riesen entgegenkommen oder überholen: zeigen sich voller Frust und gegenseitigem Hass den Mittelfinger

 

Es kann sich jeder selbst aussuchen, zu welcher Gruppe er gehören möchte. 🙂

 


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Wow. So viele, wie mir scheint, ehrliche und gut gemeinte Ratschläge. Vielen Dank für eure teilweise sehr ausführlichen Antworten, Begründungen und Sichtweisen. 

 

Nach dem Lesen all eurer Beiträge scheint es mir, dass meine Frau mit Ihren Argumenten die Vernunftlösung präsentiert und ich besser mein Wunschdenken und meine Komfortansprüche in Richtung Rente verschieben sollte.

 

Die eierlegende Wollmilchsau wäre für uns der 680 GC. Das, was uns an 600er noch stört sind die Betten (Länge und Ausrichtung)und der geringe Stauraum, insbesondere in der Küche. 

Aber der ganz Große geht als Zweitwagen gar nicht. Das wäre ein reiner Camper. In ein paar Jahren wäre das realisierbar. 

 

Hyperion hat‘s in #12 schon vorgeschlagen:

Jetzt einen Cali und später den GC, dann aber den langen (falls wir den dann noch wollen 😉). Meine Frau findet den Gedanken ebenfalls gut. Vielleicht wird das unsere Lösung. 

 

Die Besichtigung beim Händler wird also tatsächlich ergebnisoffen. Mal sehen, was dabei rauskommt. 

Bearbeitet von stonie
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Heute war Präsentation des 600er bei meinem Händler. Da standen 4 Ausstellungsfahrzeuge und eines war für Probefahrten bereitgestellt. Da ich genug früh da war, konnte ich eine Probefahrt machen. Sitzposition, Fahrgefühl war sehr gut. Mit meinen 1.90 passt das. Lautstärke beim Fahren ebenfalls gut, wesentlich ruhiger als beim Fiat. Im Aufbau war alles ruhig. An die Wandlerautomatik muss man sich gewöhnen. Geht schon gemütlicher als der T6. Aber sehr angenehm.

Die Türe beim Bad wirkt wirklich stabil, Schloss ist mit Magnetrückhaltung versehen, was einem leisen schliessen des Nachts hinderlich wird, dafür hängt man da nicht ein.

Im Fahrzeug ist es unglaublich eng. Der Durchgang zwischen Küche und Bad ist schmal, der Einstieg in die Dinette eine Qual. Ich bin nicht breit, aber den Doppelsitz belege ich locker alleine. Das Bett ist viel zu kurz, kein Fenster links und rechts. Im Badezimmer geht es ebenfalls eng zu. Kein Fenster, nur kleinste Dachluke. Das Kinderbett vorne weist zu wenig lichte Höhe auf, das müsste man gleich weglassen.

Das Fahrzeug baut zu hoch, mit über 3m fängt man sich halt einige Nachteile ein. Wenn man die Dieselheizung verbaut, bleibt trotzdem der grosse Gaskasten, was unnötiger Platzverlust ist. Heizung ist unter der Dinette verbaut. Kamin unter dem Fenster bei der Dinette. Das bedingt, dass mittels Kontaktschalter die Heizung unterbrochen wird, wenn das Fenster bei der Dinette geöffnet wird. Die zweigeteilte Moskitoschiebetüre ist gut angedacht, allerdings verbleiben kleine Spalte in der Mitte. 

Die Schränke oberhalb des Bettes verdienen den Namen Schrank nicht. Insbesondere die unteren Klappen legen bessere Münzfächer frei. 

Die Toilette war mit SOG verbaut. Die Klappe der Toilettenkassette ist in die Zentralverriegelung integriert. Man öffnet von oben nach unten, was dazu führt, dass die Klappe ungebremst nach unten klappt. Da muss man darauf achten die Klappe nicht fallen zu lassen, sonst gibt es Schäden. Beim Probefahrtenfahrzeug konnten wir die Klappe nicht öffnen, scheint verklemmt.

Warum VW beim Crafter immer noch einen riesen Handbremshebel rechts des Fahrersitzes verbaut, kann ich nicht verstehen. Das Teil ist im Weg und beim Probefahrten Modell bereits defekt, da wohl jemand richtig gezogen hatte. Sie konnte nur mit Mühe durch den Techniker gelöst werden. Das Cockpit ist halt sehr in Plastik gehalten und deshalb Kastenwagenoptik sprich hässlich. Auch der ganze Boden im Fahrerhaus ist schwarze Plastikoptik. Die Sitze sind gut, aber nicht mit dem T6 vergleichbar, weniger Seitenhalt. 

Ich habe bewusst auf die Isolation geachtet. Das Fahrzeug ist nicht umfassend isoliert. Sehr schön zu sehen hinter den Verkleidungen beim Dach im Bereich Dachbett. Es gibt überall unisolierte Stellen.

Alles in allem würde ich mir für das Geld einen Knaus Boxdrive mit dem Crafter kaufen aber nicht den VW Gran. 

 

 

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Hallo, 

Danke zunächst für deine Eindrücke, die ich so bestätigen kann. Viel Show, wenig nutzen.

 

Welchen Motor bist du gefahren? 

 

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Welche Nachteile sind das denn? 

 

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Den 130 KW mit der Wandlerautomatik.

 

Alles was über 3 m hoch ist kostet z.B. in Frankreich auf den Autobahnen Klasse 3. Wohnmobile unter 3m gehen unter Klasse 2. Noch teurer wird es wenn Du mit mehr als 3m Höhe und einem Anhänger unterwegs bist, dann kommt Klasse 4 zum Zug, sprich Sattelschlepper Tarif.

Mehr als 3m ist auch immer ein Thema bei der Suche nach Einstellplätzen. Auf Bauernhöfen liegt die Grenze in der Regel bei knapp 3m. Durchfahrten auf Campingplätzen, da ich ein Wohnmobil mit über 3m fahre, weiss ich inzwischen, dass die Bäume oft nur um die 3m Fahrbahnfreiheit belassen. Gilt auch für Manerba 🙂

SB Waschanlagen mit über 3m schwierig, 2.90 geht in der Regel noch.

 

Bearbeitet von Ernesto
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Wir kommen gerade aus Griechenland. Dort sind die landestypischen Schattenplanen in maximal 3m Höhe. Da schaut man dann mit dem 600er ein wenig doof aus dem Fahrerhaus. Ortsdurchfahrten mit maximal 2.80m habe ich in Europa aber sowieso schon oft genug gesehen.

 

Alles kein Problem, man muss halt vorausplanen. Spontanes Reisen schaut aber anders aus.

Bearbeitet von Breitler

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Hallo,

 

Das glaube ich nicht. Spontanes Reisen ist doch da in keinster Weise eingeschränkt.

 

Bei 2,80m Ortsdurchfahrt oder 3m Mattenhöhe geht ein 3m Bus auch nicht mehr. Das  war aber nicht die Frage, sondern was zwischen 3m und beispielsweise 3,10 oder auch 3,20m der Nachteil sein soll. Ich sehe da absolut keinen.

 

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Hallo,

 

Das größte Mango beim Crafter gegenüber dem Sprinter. Leider kein gescheiter Motor im Programm. Da ist der Sprinter mit seinem 3l V6 allein auf weiter Flur.

 

Gut das mit den Höhen in Frankreich mag für den ein oder andern ein Aspekt sein. Ich würde kein Mobil nach diesem Kriterium raussuchen. Wie gesagt, ich sehe da keine Nachteile

Bearbeitet von ibgmg
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Der 3 Liter Sprinter ist leider keine Alternative mehr. Die aktuelle Version fährt nur noch Löcher spazieren. So erlebt mit dem neusten Ausbau meines Kollegen vor drei Wochen. Das war ein 4x4 Werz mit 5.99 m Aufbau, geil gemacht, aber der Motor war zum Ablöschen, da läuft mein 3l Fiat schöner. Im Vergleich zu dem Mercedes Teil ist der Motor des VW eine Wucht. Da geb ich auf die Berichte weniger, als ich selber erfahren habe. Zudem ist bei Mercedes das Thema Rost noch immer nicht gegessen. Nein, wenn etwas neues, dann VW Crafter oder MAN. Was immer auf diesen 2l Motor hinausläuft. Direkt vor meiner Probefahrt war ein kleiner Italiener mit seiner Frau gefahren. Im Vorfeld unterhielten wir uns und er meinte, dass dieser Motor wohl gar nicht geht. Er besitzt eine Firma, welche über 20 VW im Einsatz hat. Ich hätte eigentlich ein Bild machen sollen. Der war von dem Motor voll begeistert. Hab selten jemanden so strahlen gesehen. 

Bearbeitet von Ernesto
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Ducato kommt ja demnächst auch neu...

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Was man so hört, bleibt der Ducato aber Ducato. Untere Preis-Kategorie, mehr Lastwagen, kein Allrad. Dennoch wird er den Reisemobilmarkt auch weiterhin absolut dominieren. Rund 80% werden auf Ducato-Basis aufgebaut

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Löcher im Durchzug, ständig musste ich rauf- und runter schalten, halt unschönes Verhalten, was im VW überhaupt nicht bemerkbar war. Klar, das Teil war mit sicher 3.5 plus Tonnen beladen, da der Dachgepäckträger bereits geladen war, Sandbleche, Zusatzkanister etc. Aber ich vermute, dass da die 3d temp Lösung dem 3l von Mercedes schlecht bekommt.

 

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Gut, kan ich nicht bestätigen. Satter Durchzug und super Klang. War der neue Sprinter (Automatik). Was mich am Sprinter aber sehr störte, war der wesentlich größere Wendekreis. Das mach das Fahrzeug sehr unhandlich. Da merkt man so richtig, was man an einem Cali hat. Beim Crafter würde ich zum großen 177PS Motor greifen.

Bearbeitet von ibgmg
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