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Terranger Gasdruckfedern Heckklappe - Umbau


Gast

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Hallo,

 

in meinem Thread - Heckbox - System ala ibgmg - hatte ich ja schon angedeutet, dass die Original-Gasdruckfedern zum Cali mit 1.270N das Gewicht nicht heben können. Aber auch die probehalber eingebauten Federn von Busschmiede mit 1.400N haben da keine Chance.

 

Die voll bestückte Stuhltasche (2x Original-Stuhl 2x Hocker, 2x Tischplatte für Hocker, 2x Falttaschen) und die schwere Doppelverglasung der Heckklappe an sich allein bringen ja das System zusammen mit dem vollkommen leeren Logo-Träger schon fast an die Grenzen. Wird dann die Heckbox montiert und vollbeladen, kommen nochmal rund 50-60kg dazu. Es ist dann nahezu unmöglich die Klappe zu öffnen und gefährlich diese zu schließen, wenn man das alleine machen möchte. Dank meiner Abstützung kann man das zwar offen halten, das Öffnen und Schließen macht aber absolut keine Freude.

 

Grund hierfür ist der extrem ungünstige Anlenkpunkt der Dämpfer vor allem oben an der Heckklappe des T6. Der Winkel ist dermaßen steil, dass auch weitere Steigerungen der Ausschubkraft der Gasfedern kaum etwas bringen würden, die sehr zierlich gehaltenen Original-Anschlagpunkte aber bis hin zur Deformation des Bleches völlig überlastet würden.

 

Terranger hat eine wirklich ausgezeichnete Lösung mit eigenen Gasdruckfedern und geänderten Anlenkpunkten entwickelt, die selbst solch hohe Belastungen mühelos handeln lassen.

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_03_1920.jpg

 

Da der Einbau nicht alltäglich ist, möchte ich euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten.

 

Der Umbau erfordert wie immer absolut sauberes Arbeiten und gutes Werkzeug wie Drehmomentschlüssel, Federkörner und gute Bohrer! Die oberen Halter werden mit 6,4mm Edelstahlnieten befestigt. Ein geeignetes Nietgerät ist selbst bei Schlossern eher die Ausnahme. Es kommt nur ein Hebelnietgerät in Frage, von professionellen Druckluft- und elektrischen Nietgeräten mal abgesehen. Da ich niemanden gefunden habe wo ich solch ein Gerät hätte leihen können, habe ich mir kurzerhand eines gekauft. Das Nietgerät von BGS geht bis 6,4mm Stahlnieten und kann auch Nietmuttern bis M10 verarbeiten. Das Gerät ist gut und hält was es verspricht. 6,4mm Edelstahl-Nieten ist schon eine Ansage. Der Abreisknall ist erschreckend, wenn man sowas nicht kennt.

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_01_1920.jpg

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_02_1920.jpg

 

 

 

WICHTIG

Terranger liefert mit dem kompletten Einbau-Set eine genaue Einbau- und Bedienungsanleitung, die es unbedingt zu beachten gilt!

 

Bevor mit dem Ausbau der Gasfedern begonnen wird, ist die Heckklappe natürlich abzustützen und zu sichern damit es ausgeschlossen ist, dass einem während der Arbeiten die Klappe erschlägt………:eek:. Ich hab dies mit einer an einer Leiter gegen umfallen gesicherten Lastenstütze, mit meiner Teleskopstange und der Leiter selbst getan, die unter die Heckklappe gestellt und befestigt habe.

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_04-1_1920.jpg

 

Terranger weist ausdrücklich darauf hin, dass in der Heckklappe Kabel verlaufen, die vor Beginn der Arbeiten ausgebaut werden müssen. Ich habe den Einbau ohne Ausbau des Kabelstrangs vorgenommen, was bei Beachtung nachfolgender Verfahrensweisen auch funktioniert hat, ohne dass eine Beschädigung eingetreten ist. Dies kann aber bei einem anderen Fahrzeug anders aussehen. Deshalb ist es volles eigenes Risiko, wenn man auf den Ausbau der Kabel wie von Terranger empfohlen verzichtet.

 

Der untere Haltepunkt lässt sich sehr leicht wechseln, ohne dass gebohrt werden muss. Nach Demontage des Original-Haltpunkts wird die Stelle gereinigt und eine durchsichtige Lackschutzfolie aufgeklebt. Die neuen 5mm dicken Edelstahlbleche nehmen den neuen, massiven Haltzapfen für die Federn auf. Die Schrauben werden mit Loctite 243 gesichert eingedreht. Der Bolzen benötigt 30Nm und die obere Schraube 20Nm Anzugsmoment. Das geht alles sehr fix und problemlos.

 

 

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_05_1920.jpg Terranger_Dämpferumbau_T6_06_1920.jpg

 

Terranger_Dämpferumbau_T6_07_1920.jpg  Terranger_Dämpferumbau_T6_08_1920.jpg

Bearbeitet von ibgmg
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Etwas anders schaut es bei den oberen Haltepunkten aus.

 

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Der Einbau der neuen Edelstahl-Verstärkungsbleche erfordert jeweils drei Bohrungen in die Heckklappe. Die neuen Verstärkungsbleche sind wirklich absolut passgenau und ausgezeichnet verarbeitet. Saubere Arbeit was Terranger da abliefert und jeden Cent Wert.

 

Damit das auch wirklich passt muss absolut genau und professionell gearbeitet werden. Die Bohrungen mit 6,5mm Durchesser müssen wirklich passen, wenn man die 3 Nieten mit 6,4mm Durchmesser danach auch voll einstecken will. 1/10mm Spiel sind verdammt wenig, Lagekorrekturen kaum mehr möglich.

Der Weg sieht dann so aus:

 

  • Anheften des Verstärkungsbleches mit der Befestigungsschraube
  • Absolut exaktes anzeichnen der Bohrlöcher, wieder abnehmen des Bleches
  • Absolut mittiges ankörnen der Bohrstellen

 

 

 

Zur Sicherheit, dass sich der 6,5mm Bohrer nicht verläuft, habe ich die Körnerpunkte zuerst mit 3mm angebohrt, ohne ganz durchzubohren. Die Führung ist dann besser.

 

 

 

 

Damit man beim Bohren nicht durchfällt, dabei könnten die Kabel beschädigt werden, oder man trifft sogar die Außenhaut der Heckklappe, muss die Bohrtiefe zuverlässig begrenzt werden. Ich habe mich für ein Messingröchen, 8 x 0,5mm entschieden. Das passt super über den 6,5mm HSS-Bohrer (ich verwende präzisionsgeschliffene HSS-Bohrer!) und ist stabil genug als Tiefanschlag wirksam zu werden.

 

 

Die erforderliche Bohrtiefe ist nicht so ohne weiteres einschätzbar. Man muss nämlich 2 hintereinander liegende Stahlbleche durchbohren, die noch dazu unterschiedlich eingebaut sind.

 

 

 

Bei der linken einzelnen Bohrung (beim ehemaligen Halteunkt) liegt das 2. Blech ca. 3-4mm hinter dem 1. Blech. Die erforderliche Bohrtiefe, um beide Bleche gerade eben sauber durchbohren zu können, hat bei mir 11mm von Anschlag bis zur Bohrspitze betragen.

 

 

Bei den beiden anderen, übereinander liegenden Bohrungen, liegen die beiden Bleche direkt knirsch aneinander. Die Bohrtiefenbegrenzung habe ich da auf 7mm eingestellt.

 

Die Bohrungen habe ich anschließen entgratet und die Bohrlöcher mit meinem starken Industriesauger ausgesagt, um Bohrspäne möglichst herauszubekommen.

Es ist ganz wichtig jetzt das neue Halteblech erstmal locker anzuschrauben und die Nieten einzustecken um zu prüfen ob alles passt, bevor man mit den Nieten beginnt.

Passt alles können die Bohrlöcher versorgt werden. Die Schnittkannten habe ich kaltvezinkt und abtrocknen lassen. Danach habe ich die Hohlräume mit einem Hohlraumwachs satt geflutet. Anschließend wird die Lachoberfläche gereinigt und die mitgelieferten Lackschutzfolien aufgeklebt.

 

 

Bearbeitet von ibgmg
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So,

 

bis hierher könnte man notfalls die Arbeiten abbrechen und den alten Haltpunkt wieder einschrauben. Unten wäre der Austausch sowieso kein Problem. Entscheidet man sich die drei 6,4mm Edelstahl-Nieten zu setzen, ist es vorbei mit einem einfachen Rückbau. Wenn das neue Verstärkungsblech eingebaut und vernietet ist, kann der alte Haltepunkt nämlich nichtmehr verwendet werden (das ist anders als beim T5!!).

 

Deshalb werdet ihr in Kürze meine originalen Cali-Dämpfer und die Busschmiede-Dämpfer im Verkauf finden.

 

Ich habe mich für die Fortführung der Arbeiten entschlossen und die Nieten gesetzt. Das ist trotz großem Hebel-Nietgerät schon beeindruckend :tongue2:. Und wie gesagt, der Abreißknall geht durch Mark und Bein. Nichts für sensible Naturen :eek:.

 

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So sollte es dann aussehen wenn alles fertig ist :happy:.

 

 

Die Arbeit ist nun im Grunde getan, jetzt können die Dämpfer von Terranger eingesetzt werden, was aufgrund der anderen Konstruktion wirklich absolut einfach ist und schnelle erledigt werden kann. Ich habe mich gemäß der tabellarischen Empfehlung von Terranger gleich für die 1.500N - Version entschieden.

 

 

 

 

 

Hier nochmal der Vergleich der Anlenkpunkte alt und neu. Terranger verlegt den Anlenkpunkt um rund 10cm !

 

 

 

Bearbeitet von ibgmg
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Fertig - sind ja nur 6 Nieten zu setzen :D.

 

Die Federn heben die voll beladene Heckbox nun sehr komfortabel nach oben, ebenso komfortabel lässt sich Heckklappe schließen. Auch meine Frau kann die Heckklappe so ausgestattet öffnen und schließen, was vorher undenkbar war. Die letzten 10cm müssen aber auch bei der Terranger Lösung nachgedrückt und über meine Teleskopstange hochgehalten werden.

 

Ist die Heckbox leer fehlen ca. 40kg Belastung. Beim Öffnen gleitet die Heckklappe zwar schneller nach oben, wird aber oben eingefangen, knallt also nicht ungebremst gegen den Anschlag. Das Schließen der Klappe ist aber schon deutlicher schwerer, meine Frau könnte die Klappe so nichtmehr schließen.

 

Wichtig übrigens, immer mittig öffnen und schließen, damit sich die Klappe durch die enormen Kräfte die da wirken nicht verzieht, besonders wenn nur eine Teilbelastung vorliegt.

 

Ich werden mir in jedem Fall noch einen 2. Satz Gasdrucksedern mit ca. 1.100N von Terranger zulegen, für die Fälle wo das Heck-Trägersystem mit Box nicht montiert ist.

 

Der Austausch geht ja sehr einfach und schnell.

 

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Bearbeitet von ibgmg
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Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Habe ja schon alle Teile hier liegen und will mich nächste Woche ans Werk machen.

 

Musst du die. letzten 10cm auch bei nicht beladener Box nach drücken und mit Stange fixieren?

 

Wie verhält es sich überhaupt, wenn man nur die Heckklappe mit Bestuhlung montiert hat. Ich habe Angst, dass die Klappe dann zu heftig öffnet.

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In dem Fall muss man dann wohl auf die 1100er tauschen - die Umrüstung ist wohl keine große Sache.

Ich habe mich Anfang des Jahres auch mit der Terranger-Lösung beschäftigt und mich dann vorübergehend anders entschieden.

Danke für den Bericht - ich weiß nun das ich mich an die Eigenmontage wohl nicht herantraue.

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Hallo Tom,

 

Bei leerer Box geht die Klappe etwas höher auf, aber nicht ganz hoch (ca. 5cm bleibt sie drunter). Hoch ist da nicht so das Problem, wird auch nicht so schnell, runter wird vor allem schwieriger.

 

Nur bei leerer Box werde ich die 1.500er Dämpfer aber drin lassen. Ich kann die Klappe schließen, meine Frau könnte das nichtmehr. Nehme ich aber Box und Träger ab, müssen zwingend andere Dämpfer rein. Denke da werde ich 1.100er bestellen. Der Tausch ist schnell und völlig problemlos ohne Werkzeug vornehmbar.

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ok...

 

warum 1.100er? Ist das nicht ein wenig schlapp? Wenn VW schon 1270 ab Werk liefert. Oder kann man das wegen dem anderen Anlenkpunkt nicht vergleichen.

 

Den Grundträger ohne Kiste, Stühle und Calicave habe ich eigentlich immer in der Stuhltasche.

 

Das die Klappe nicht voll aufgeht bzw. nach dem anstupsen der letzten 5 cm dort oben bleibt gefällt mir schon nicht.

 

Schade!

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Ist absolut nicht vergleichbar, der verlegte Anlenkpunkt trägt entscheidend zur Steigerung der Hebekraft bei.

 

Hängt halt vom Gesamtgewicht ab. Meine Stuhltaschen sind ja auch bereits wesentlich schwerer gefüllt als die Serie.

Ist für mich aber absolut kein Problem da ich ja die Teleskopstange habe, deren Bedienung völlig easy ist. Ich fühle mich, oder wenn andere drunter stehen, auch einfach wohler, wenn da eine Absicherung drin ist, bei dem Gewicht was da zusammen kommt.

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Das wäre dann DCC für die Heckklappe :)

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Hallo Markus,

ich bin schon wieder neidisch. Genial beschrieben. Danke für die super Dokumentation.

Grüße

Charly

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